115 Millionen Euro für saubere Energie: Das Energieministerium startet heute das neue Förderprogramm „Sachsen-Anhalt ZUKUNFTSENERGIEN“, mit dem Investitionen privater und öffentlicher Unternehmen in die intelligente Kopplung der Energiesektoren Strom, Gas und Wärme unterstützt werden. Im Kern geht es darum, Strom aus erneuerbaren Energien verstärkt für die Produktion von grünem Wasserstoff oder die Bereitstellung von Wärme zu nutzen.
Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont: „Im Stromsektor ist die Energiewende auch in Sachsen-Anhalt gut vorangekommen: Im Land werden heute gut 62 Prozent des Stroms klimaneutral erzeugt, damit gehören wir zu den Vorreitern in Deutschland. In anderen Bereichen gibt es jedoch deutlich mehr Luft nach oben. Deshalb setzen wir mit dem neuen Förderprogramm starke Impulse für Investitionen in die Sektorenkopplung, um auch andere Energiebereiche fit für eine klimafreundliche Zukunft zu machen und dabei insbesondere den Strukturwandel in der Braunkohleregion voranzubringen.“
Das neue Förderprogramm zur Sektorenkopplung umfasst zwei Bausteine: Einer wird aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) finanziert, der andere aus dem „Fonds für einen gerechten Übergang“ („Just Transition Fund“, kurz „JTF“). Der JTF unterstützt Gebiete, die am stärksten vom Übergang zur Klimaneutralität der Europäischen Union bis 2050 betroffen sind. Dazu gehört die Strukturwandelregion „Mitteldeutsches Revier Sachsen-Anhalt“ mit den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld, dem Burgenlandkreis, dem Saalekreis und der Stadt Halle (Saale).
EFRE-Förderbaustein (Volumen: 50 Millionen Euro)
Förderziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen wie etwa CO2 in Haushalt, Gewerbe, Industrie und Verkehr in Sachsen-Anhalt zu senken – durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer statt fossiler Energieträger und die Senkung des Energieverbrauchs. Im Mittelpunkt stehen Investitionen von Unternehmen in Technologien und Anlagen, um grünen Strom aus Wind, Sonne & Co. in Form von Wärme oder Gas für Haushalte, Verkehr sowie Gewerbe und Industrie nutzbar zu machen. Das können etwa „Power-to-Gas“-Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff oder „Power-to-Heat“-Anlagen zur Wärmeerzeugung aus Strom sein. Unternehmen können Förderanträge bis zum 5. April 2024 bei der „Investitionsbank Sachsen-Anhalt“ einreichen. Ausgewählt werden die zu unterstützenden Vorhaben dann nach Kriterien wie etwa dem Volumen der eingesparten Treibhausgas-Emissionen, der Fördereffizienz oder der Unternehmensgröße. Es sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Investitionen in Klimaneutralität unterstützt werden.
JTF-Förderbaustein (Volumen: 65 Millionen Euro)
Im Fokus der Förderung steht der Strukturwandel infolge des Kohleausstiegs im Mitteldeutschen Revier. Antragsberechtigt sind daher Unternehmen mit Hauptsitz oder einer Außenstelle in den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld, im Burgenlandkreis, im Saalekreis und der Stadt Halle (Saale). Ziel ist die klimaneutrale Transformation der dort bislang fossil geprägten Rohstoff- und Energieversorgung der Industrie. Unterstützt werden Investitionen in Anlagen zu Produktion, stationärer Speicherung, Transport und Verteilung von grünem Wasserstoff, der dann entweder zur Erzeugung von Prozesswärme oder als Rohstoff für die Herstellung von Folgeprodukten wie Ammoniak und Methanol genutzt wird. Unternehmen können Förderanträge bis zum 9. Februar 2024 bei der „Investitionsbank Sachsen-Anhalt“ einreichen. Zentrale Kriterien für die Auswahl der Vorhaben sind neben der Kapazität für Produktion und Transport auch die Abnehmerstruktur und die Fördereffizienz.
Weitere Informationen zu beiden Förderbausteinen finden sich auf den Internetseiten der Investitionsbank Sachsen-Anhalt unter https://www.ib-sachsen-anhalt.de/unternehmen/umwelt-schuetzen/sachsen-anhalt-zukunftsenergien.
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