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Wölfe in Sachsen-Anhalt

Ansiedlung in Sachsen-Anhalt

Der Wolf breitet sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Zwischen Mai 2021 und April 2022 ist die Zahl der Tiere um 26 auf insgesamt 183 gestiegen. Das geht aus dem Wolfsmonitoringbericht 2021/2022 des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) hervor. Insgesamt gibt es im Land nun 24 Rudel, vier Wolfspaare und zwei Einzeltiere. Je ein neues Rudel wurde bei Wahlitz (Landkreis Jerichower Land) und Hundeluft (Landkreis Wittenberg) entdeckt.

Seit 2008 sind Wölfe in Sachsen-Anhalt wieder heimisch. Die erste erfolgreiche Reproduktion in Sachsen-Anhalt wurde 2009 bekannt. Damit wurde aus dem Wolfserwartungsland ein Wolfsland und die einst ausgerottete Art zählt wieder zu einem festen Bestandteil der heimischen Tierwelt.

 

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Informieren und Beraten

Wölfe leben heimlich und werden nur selten gesehen. Sie sind äußerst vorsichtig und gehen dem Menschen aus dem Weg. Die Furcht vor Angriffen, z. B. beim Pilze suchen im Wald, ist unbegründet. 

Als zentrale Einrichtung für das staatliche Wolfsmanagement in Sachsen-Anhalt wurde im Februar 2017 das Wolfskompetenzzentrum in Iden auf dem Gelände des Zentrums für Tierhaltung und Technik (der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau) gegründet. Mit der örtlichen Nähe beider Zentren wird ein effizienter Herdenschutz und eine umfassende Beratung bei der Wolfsprävention gewährleistet.

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Monitoring

Um die Ausbreitung und den Populationsstatus der Wölfe in Sachsen-Anhalt zu dokumentieren und der Berichtspflicht gegenüber der Europäischen Kommission (gemäß Artikel 11 der FFH-Richtlinie über die Bestandssituation und den Erhaltungszustand des Wolfes) nachzukommen, wird ein flächendeckendes Monitoring in Sachsen-Anhalt durchgeführt.

Es gibt zwei Formen der Datenerfassung: das aktive und das passive Monitoring. Beim passiven Monitoring werden die Beobachtungen auf der gesamten Landesfläche erfasst und bewertet. Wohingegen beim aktiven Monitoring ausschließlich Beobachtungen auf bekannten vom Wolf territorial besiedelten Flächen und in Gebieten, bei denen vermutet wird, dass der Wolf diese Flächen besiedelt, ausgewertet werden. Die Datenerfassung findet dabei durch regelmäßige Geländebegehungen, genetische Untersuchungen von Proben, Nahrungsanalyse und den Einsatz von Wildkameras statt.

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Melden von Nutztierrissen

Bei Nutztierrissen wenden Sie sich bitte direkt an das Wolfskompetenzzentrum Iden, sodass diese umgehend eine Begutachtung vor Ort durchführen kann. Beachten Sie bitte die folgenden Hinweise: Belassen Sie bitte alles so, wie Sie es vorgefunden haben und achten Sie darauf, möglichst keine Spuren zu zertreten. Lassen Sie den/die Kadaver wie vorgefunden liegen, berühren Sie ihn nicht. 

Informationen zu Ausgleichszahlungen für Schäden an Nutztieren durch den Wolf erhalten Sie durch das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt (ALFF Anhalt).

Wenden Sie sich in dringenden Notfällen (bitte nur außerhalb der gängigen Bürozeiten), also bei Nutztierrissen oder bei tot oder verletzt aufgefundenen Wölfen, an diese Nummer: +49 162 3133949.

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Herdenschutzförderung

Herdenschutz ist Wolfsschutz. Ziel eines effektiven Herdenschutzes ist, dass es gar nicht erst zu Schäden kommt. Durch Schutzmaßnahmen soll die Anzahl der Wolfsrisse an Nutztieren minimiert und somit auch das Leid der Tiere gemindert werden. Das Land Sachsen-Anhalt fördert zu 100 Prozent den Erwerb von mobilen Elektrozäunen und Zubehör sowie die Anschaffung von zertifizierten Herdenschutzhunden.

Zusätzlich werden seit 2021:

- laufende Betriebsausgaben (100 Prozent) für Zäune (bis zu 1.230 Euro je km Zaun für Schafe und Ziege; bis zu 620 Euro je km Zaun für Rinder, Hauspferde, Hausesel, Damtiere, Lamas und Alpakas

- laufende Ausgaben (100 Prozent) für Herdenschutzhunde (bis zu 1.920 Euro pro Jahr und Hund)

gefördert.

Antrags- und Bewilligungsbehörde ist das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt.

Achtung: Das gesamte Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt ist als Gefährdungsgebiet für Wolfsübergriffe festgelegt. Somit ist für Weidetierhalter, unabhängig vom Ort, eine Antragstellung auf Förderung von laufenden Betriebsausgaben von wolfsabweisenden Zäunen und zertifizierten Herdenschutzhunden möglich.

Auch Tierverluste werden unter bestimmten Voraussetzungen zu unter 100 Prozent ausgeglichen.

Das Wolfskompetenzzentrum Iden führt kostenlose Herdenschutzberatungen durch. Dabei wird direkt vor Ort und individuell mit dem Tierhalter besprochen, welche Schutzmaßnahmen in dem konkreten Fall nötig und anwendbar sind.

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Wolfsschutz in Sachsen-Anhalt

Die Menschen haben eine besondere Verantwortung für den Wolf. Er ist vom Aussterben bedroht. Ziel des Wolfsschutzes in Sachsen-Anhalt ist es, einen günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation in einem kulturell und wirtschaftlich stark vom Menschen geprägten Umfeld zu erreichen und zu sichern, wozu Sachsen-Anhalt einen angemessenen Beitrag im Kontext mit anderen Ländern und Nachbarstaaten leistet.

Außerdem soll der Verbund zwischen den einzelnen Vorkommen in Deutschland und den angrenzenden Ländern gewährleistet werden, um ein bundesdeutsches und europaweites Wolfsmanagement zu unterstützen. Die Bevölkerung soll über die tatsächlichen Risiken, die empfohlenen Verhaltensregeln, die Möglichkeiten der Prävention und des Schadensausgleichs ausreichend informiert werden, um damit Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu vermeiden bzw. zu minimieren.

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Kontakt

Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI)

Lindenstraße 18
39606 Iden

Herr Andreas Berbig (Leitung)
Telefon: +49 39390 6486
E-Mail: wzi(at)lau.mwu.sachsen-anhalt.de

Notfallnummer: +49 162 3133949

Wolfssichtungen online melden

Auf der Webseite des Landesamts für Umweltschutz Sachsen-Anhalt können Wolfssichtungen direkt online gemeldet werden.

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